20. Jahreshauptversammlung / Jahresüberblick 2020
Am 23. Jänner 2020 fand unsere 20. Jahreshauptversammlung im Gasthof Schäfle in Rankweil mit Neuwahlen bzw. Bestätigung des alten Vorstandes statt.
Bei dieser Generalversammlung wurde unser Roman Barbisch, nach 7 Jahren Mitarbeit im Beiratsteam als Betroffener, verabschiedet.
Unsere große Festveranstaltung im Löwensaal in Hohenems anlässlich unseres 20-jährigen Vereinsjubiläums, das wir am Welt-Down-Syndrom-Tag am 21.3.2020 feiern wollten.
Die Organisation der Veranstaltung, auf die wir uns alle schon sehr gefreut hatten, hat viel zeitlichen Einsatz vom gesamten Vorstandsteam gefordert.
280 Anmeldung waren bereits auf unserem Schreibtisch eingegangen. Wir haben die Veranstaltung auf unbestimmte Zeit verschoben.
Erfahrungsaustausch/Fortbildungen/Sport- und Therapieangebote
Die geplanten Aktivitäten (Tanzkurs, Kletterkurs, Schwimmkurs, Vorträge wie Marte Meo, Yes-we-can Workshops, GUK Vorträge und Workshops, Sommertreffen, Adventtreffen, alle Eltern-Kind-Treffen) mussten leider Corona-bedingt abgesagt werden.
Im Sommer fanden unsere beliebten Reittherapiewochen in der Propstei St. Gerold statt.
Tagesablauf: am Vormittag 3 Stunden spezifisches Reittherapieangebot mit bestens ausgebildeten Reittherapeutinnen, ab Mittag wieder in Obhut der Familien, gemeinsames Mittagessen und Nachmittagsprogramm je nach Laune in der Propstei oder im schönen Großwalsertal. Ziel dabei ist, der persönliche Austausch und das intensive Kennenlernen von den betroffenen Familien bzw. den zu Betreuenden.
In den Sommerferien fanden drei spontane Outdoor-Treffen für jeweils 3 – 4 Familien am Arlberg, im Wildpark und in Wolfurt statt.
Beratung und Hilfe
In diesem Jahr wurden unsere betroffenen Mitgliederfamilien vermehrt per Telefon und mittels digitaler Kommunikationsplattformen (Whatsapp-Gruppe) mit Informationen, Begleitung und Beratung zu
unterschiedlichsten Themen und Fragen unterstützt.
Unsere Erstinformationsmappen wurden, wie jedes Jahr, an allen Geburten- und Kinderabteilungen der Krankenhäuser und aks-Stellen im Land nachbestückt und eine Diagnoseempfehlung beigelegt. Ebenfalls machten wir vom Vorstandteam Erstbesuche und -gespräche, wenn es gewünscht war.
Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation nach Außen
Wir vertreten die Interessen von betroffenen Familien in den verschiedensten Gremien wie dem Netzwerk Eltern-Selbsthilfe, dem Angehörigenbeirat der Lebenshilfe, dem Stammtisch Wohnen (gemeinsam mit Verein People First Vorarlberg und anderen Institutionen) und vernetzen uns regelmäßig mit Systempartnern wie dem Verein Integration Vorarlberg, dem Selbsthilfebüro, dem AHA, der Persönlichen Assistenz Vorarlberg, u.a.m.
Auch arbeiten wir an der inklusiven Region Vorarlberg mit, denn es ist uns ein großes Anliegen, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigung miteinander leben und lernen – ohne Wenn und Aber.
Wir bemühen uns um Inklusion für Menschen mit Down-Syndrom, damit diese nicht ausgesondert, sondern in unsere Gesellschaft integriert werden (Spielgruppen, Kindergärten, Schulen, Ausbildung, Arbeit, Wohngemeinschaften, Freizeit, usw.)
Im vergangenen Jahr galt unser besonderes Augenmerk den Übergängen Kindergarten – Schule, Volksschule – Hauptschule und Schule – Arbeitsplatz und dem Thema Genehmigung eines 3. Kindergartenjahres je nach individuellen Bedürfnissen, aber auch dem brisanten und immer aktuellen Thema Freizeit.
Zwei Artikel in der Zeitschrift des FAMILIE und im Kirchenblatt wurden zum Thema: Würde und Down-Syndrom veröffentlicht.
Herausforderungen in Zeiten der Pandemie
Was das vergangene, für Menschen mit Beeinträchtigung und ihre Familien besonders herausfordernde Jahr außerdem gezeigt hat, ist, dass gerade diese Bevölkerungsgruppe in den Zeiten der Pandemie vielfach sich selbst überlassen war.
Fehlende Freizeit- und Betreuungsangebote bedeuteten, dass in vielen Fällen allein die Familien für Beschäftigung, Betreuung, Kontakt und Kommunikation sorgen mussten.
Hinzu kommt, dass viele in Zeiten des Lockdowns und darüber hinaus nicht arbeiten konnten bzw. immer noch nicht können. In dieser Zeit jedoch Betreuung geleistet werden musste und immer noch muss.
Das haben in den meisten Fällen die Mütter gestemmt – und das oft zusätzlich zur eigenen Berufstätigkeit.
Die Situation in Wohneinrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung während der gesamten Corona Zeit bisher – keine Kontaktmöglichkeit mit der eigenen Familie über Monate hinweg aufgrund fehlender digitaler Ausstattung und Kontaktverbots – dürfte bekannt sein.Wir wünschen uns sehr, dass die politischen Verantwortlichen aus dieser Situation gelernt haben und wir betroffenen Familien uns in Zukunft besser aufgehoben und bedacht fühlen dürfen.
Erfreulicher Weise schlossen sich unserem Verein im Jahr 2020 wieder vier neue Mitgliederfamilien an, womit unser Mitgliederstand aktuell 125 betroffene Mitgliederfamilien zählt.