Down-Syndrom: 10 Fragen – 10 Antworten

Wissenswertes 17. November 2018

Down-Syndrom: 10 Fragen – 10 Antworten

Was ist Down-Syndrom?

Menschen mit Down-Syndrom sind Botschafter der Vielfalt des Lebens. Sie tragen in ihren Körperzellen 47 statt der üblichen 46 Chromosomen. Das 21. Chromosom ist dreifach vorhanden, daher “Trisomie 21″. Dieses überschüssige Chromosom trägt jene Gene, die Menschen mit Down-Syndrom so unverwechselbar machen.

Down-Syndrom ist keine Krankheit. Kann und braucht daher nicht geheilt werden.

Ist Down-Syndrom eine Erbkrankheit?

Nein, denn die freie Trisomie 21 entsteht durch Zufall während der ersten Zellteilung. Die Ursache dafür ist noch nicht erforscht. Eltern aller Altersstufen und aller sozialen Schichten bekommen Kinder mit Down-Syndrom. Weltweit wird etwa jedes 700. – 800. Kind mit einer Trisomie 21 geboren – übrigens zu allen Zeiten und in allen Kulturen.

Down-Syndrom entsteht durch Zufall.

Woran leiden Menschen mit Down-Syndrom?

– jedenfalls nicht an ihrem Syndrom!
Wenn sie krank sind oder ein Gebrechen haben, leiden sie daran wie alle andern auch. Zumeist aber leiden sie am Verhalten und an den Reaktionen ihrer Umwelt:
– an Spott und Mitleid,
– an Zurückweisung und Unverständnis,
– an Übergangenwerden und Ausgeschlossensein.

Das Down-Syndrom selbst tut nicht weh.

Was bedeutet Down-Syndrom für die körperliche Entwicklung?

Die Entwicklung eines Kindes mit Down-Syndrom verläuft insgesamt langsamer, als die seiner Altersgenossen. Einige körperliche Besonderheiten unterscheidet es von anderen, jedoch lassen sich z.B. hohe Infektanfälligkeit, Fehlfunktion der Schilddrüse, Herzfehler, Veränderungen im Magen-Darmbereich bei früher Diagnose und gezielter therapeutischer Intervention meist medizinisch erfolgreich behandeln.

Natürlich tragen nicht alle Kinder alle Merkmale des Syndroms.

Was bedeutet Down-Syndrom für die geistige Entwicklung?

Menschen mit Down-Syndrom haben – wie alle von uns – unterschiedliche Talente und Begabungen. Ihr intellektuelles Entwicklungspotential wird mit zunehmender Forschung und Förderung viel höher als noch vor etwa 20 Jahren eingeschätzt. Sie erreichen Lernziele in ihrem individuellen Entwicklungstempo.

Menschen mit Down Syndrom sind in erster Linie Menschen.

Wie können wir Kinder mit Down-Syndrom am besten unterstützen?

Mit liebevoller Aufnahme und Betreuung durch die Familie von Anfang an, durch gute medizinische Versorgung und Vorsorge, durch gezielte Förderung und Therapien und durch die selbstverständliche Integration in den Alltag.

Nichts ist unmöglich!

Was hält Menschen mit Down-Syndrom gesund?

Gesunde Ernährung und reichlich Bewegung tragen entscheidend zu Gesundheit und Fitness von Menschen mit Down-Syndrom bei.  Das Stillen verbessert den Mundschluss. Vitamin- und ballaststoffreiche, fettarme Kost regen das Immunsystem an und beugen Übergewicht vor.

Sport macht Spaß und stärkt das Selbstbewusstsein.

Brauchen Kinder mit Down-Syndrom besondere Kindergärten und Schulen?

So gut wie alle Kinder mit Down-Syndrom wachsen in unserem Kulturkreis in Familien auf und besuchen Regelkindergärten. Später können die meisten Kinder mit geeigneten Unterrichtsmethoden lesen, schreiben und rechnen lernen. Schulen mit funktionierender Integration sind dabei besonders erfolgreich.

Jeder sollte für das, was er kann, anerkannt und nicht nach dem, was er nicht kann, beurteilt werden.

Sind Menschen mit Down-Syndrom arbeitsfähig?

Menschen mit Down-Syndrom arbeiten heute immer noch überwiegend in geschützten Werkstätten und gehen einer Tätigkeit nach, die nicht immer ihren Fähigkeiten und Kompetenzen entspricht. Mit weiteren unterstützenden Maßnahmen wie z.B. Arbeitsassistenz kann ihre wünschenswerte Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt vorangetrieben werden. Dort arbeiten sie in geeigneten Bereichen mit Engagement und Begeisterung und stellen ihr Potential als Bereicherung zur Verfügung.

Behindert ist, wer behindert wird.

Wie sind Menschen mit Down-Syndrom?

Niemand von uns ist genetisch “perfekt”. Ein von vielen Zufällen abhängiges Zusammenspiel genetischer Varianten und äußeren Einflüssen macht uns Menschen erst zu Individuen. Daher ist jedes Kind und jeder Erwachsene ein einzigartiges, eigenständiges Individuum mit eigenen Hoffnungen, Wünschen, Träumen und Ängsten, mit spezifischen Begabungen, Einschränkungen und Fertigkeiten.

Alle sind anders normal. Normal sind alle anders.

Quelle: Folder von DSÖ.